Eintrag Nr 6: Schnupperfahrt in die Canning Stock Route

Schnupperfahrt

in die

Canning Stock Route

 

 


Nicole

Wir hatten uns bei der Polizei in Wiluna gemeldet um unser Vorhaben, die 1800 km lange Canning Stock Route für die ersten 200 km zu befahren, registrieren zu lassen. Schließlich war es wegen der Klimatischen Bedingungen zu dieser Jahreszeit nicht mehr ratsam diese Strecke zu befahren . Von November bis nächstes Jahr April wird niemand mehr auf der Canning Stock sein.

Das Wetter machte bereits zu Beginn diese Strecke unser Vorhaben nicht gerade einfach. Gerade mal waren wir 10 km gefahren, als auf einmal eine schwarze Wand auf uns zu kam.

 

Arno

„Stop Nicole. Besser nicht weiterfahren.“

Auch ich dachte zunächst das es Regenwolken sein. Doch plötzlich wurde es sehr windig. Die dunklen Wolken sahen nun rot aus. Rot wie der Pistensand.

 

Nicole

Rot wie Pistensand? Das war roter Pistensand, der da in der Luft wirbelte!

Schlagartig wurde mir klar das dieses kein Regenwolken waren, sondern dieser hoch gewirbelter Sand musste ein Zyklon sein der sich direkt auf uns zu bewegt.

 

Arno

„Schnell rein in den Wagen und alles zumachen. Außerdem noch ein Stück vorfahren.“ Denn wir standen mitten zwischen den Bäumen und der Zyklon könnte die Äste auf unser Fahrzeug werfen. Doch zum Glück drehte der Wirbelsturm, kurz bevor dieser uns erreichte ab und rechts an uns vorbei. Doch ein Zyklon kommt selten alleine.

 

Nicole

 

Keine Stunde später kam wieder eine dunkle Wolke. 

Dieses mal war es aber wirklich eine Regenwolke die wohl zum Zyklon gehörte.

 

Nicole

Sie begann sich sintflutartig, über uns zu entleeren. Wir hielten dort auf den Weg wo wir gerade waren. Denn der Untergrund weichte sofort auf. Links neben uns bildete sich ein Fluss in der Piste. Das Spektakel dauerte zwar nur 40 Minuten bis wieder die Sonne schien, aber …..

 

Arno

…..aber die Piste hatte sich auf der gesamten Breite in einem schnell fließenden Flussbett verwandelt. Eine Weiterfahrt oder den Weg zurück fahren war nicht mehr möglich, ohne Gefahr zu laufen im Schlamm stecken zu bleiben. Aus gutem Grunde war die Strecke bei Regen gespert. Aber was sollte man machen wenn man auf der Piste vom Regen überrascht wurde?

Wir hatten noch nicht einmal Well 3 (Well = Brunnen) erreicht. Uns blieb nichts anderes übrig als an dieser Stelle auf besseres Wetter am nächsten morgen zu warten. Zur Not müssten wir auch ein paar Tage hier ausharren.

 

 

Nicole

Ich fand das aber auch nicht so schlimm, da wir uns in den letzten Tagen auf „Unserer kleinen Farm“ gut erholt hatten.

 

Die Gebäude erinnerten mich stark an diese Kindheits Fernsehserie in der Little Joe einen Farmer spielte. 


Arno

Ich empfand diese verlassene Farm eher wie eine Filmkulisse von der Serie“Die Dornenvögel“ Wir hatten diese auf den Weg nach Wiluna zufällig entdeckt. Die Gebäude waren alle Zugänglich und es gab sogar eine Dusche, die zu unseren großen erstaunen sogar funktionierte und aus der warmen Wasser kam.

 

 

icole

 

Somit konnte ich dort sogar Wäsche waschen und gemütlich auf der Veranda den rosa Kakadus zusehen und abends die wunderschöne Sonnenuntergänge genießen

Ach ja, ein tollen Sonnenuntergang hatten wir auch an einem Schildkrötensee namens Uramurdah.

Dieser See ist ca. 20 km von Wiluna entfernt und ein echter Geheimtipp. Allerdings Schildkröten haben wir nur die leeren Panzer gesehen und uns gefragt warum die alle Tod waren.

 

 

Arno

Doch zurück zu der Canning Stock Route. Am nächsten morgen war das Wasser bis auf ein paar Pfützen nicht mehr da. Sicherheitshalber warteten wir noch ein paar Stunden mit dem Aufbruch, damit die Piste noch weiter abtrocknet. Prophylaktisch legte ich den Allrad- ein. Doch zu unseren erstaunen, hatte der gestern entstandene Fluss die Wellblechtäler vollständig mit Sand überzogen.

 

Nicole:

Dieser Gleitflug endete aber schon bald. Allerdings hatten wir schon wesentlich heftigere Pisten befahren so das diese für uns recht gemütlich daher kam.

 

Arno

 

Die schwierigste Passage war ca. 2 km nach Well 4. Ein trockenes Flussbett  

bei den es extrem steil bergauf ging mit dollen Auswaschungen und hohen Stufen.

Ich schaltet die Untersetzung ein und dann ging es im ersten Gang langsam in die Schräglage.

 

Nicole

Ich stand draußen und machte ein Video wie das linke Vorderrad gut 50 cm in der Luft stand. Verwundert war ich das du in der schwierigsten Position angehalten hattest.

 

Arno

Ich hatte nicht angehalten sondern stand immer noch auf Gas. Doch der Wagen zögerte einfach ein bisschen bis er dann doch weiter aufwärts fuhr.

 

Nicole

nur das Video ist vor Aufregung leider wieder misslungen. Wir können doch einfach am nächsten morgen nochmal zurück fahren und nochmal diese Passage durchfahren.

 

 

Arno

Hmmm, nur wegen der Bilder?

Ich war Erstmal froh das Windlich spring Camp erreicht zu haben. Ein Platz auf dem 2013 eine Toilette ein paar Sitzgelegenheiten und einige Barbe Q Feuerstellen eingerichtet worden waren.

 

Nicole

Der Platz mitten in der Einsamkeit war wieder mal toll. 4 Kängurus hatten uns dort neugierig empfangen. Nur mit den Feuer wurde nichts. Obwohl der Tag heiß war hatte es sich am Abend wieder abgekühlt und der einsetzten Wind war so stark das ich kein Feuer anzünden konnte. Denn der Funkenflug würde sicherlich schon bald einen Waldbrand hervor bringen. Es war also wiedereinmal ungemütlich draußen und wir verzogen uns früh in den Toyo. Wieder sahen wir Blitze. Es war wirklich keine gute Jahreszeit für diese Route.

 

Arno

Doch der nächste morgen wurde heiß. Da ich am Abend noch einen ausgeschilderten Wanderpfad entdeckt hatte machten wir uns auf den Weg zu erkunden.

Nicole

 

Dabei entdecktem wir diesen kleinen See. Nun wurde mir auch klar warum das hier Spring.also quelle heißt. Viele Tiere sahen wir zwar nicht dafür aber ein paar Spinnen und schwarze Grashüpfer.

Arno

Doch es ging dann nicht weiter zum nächsten Well . Sondern zurück zu der schweren Passage.

Nicole

Ob es auch Andere gibt die so verrückt sind nur für die Bilder zurück zu fahren und das nochmal zu machen?

Arno

Weiß ich nicht, aber wir machten es. Auch wenn die Filmische ausbeute dann doch nicht so gut wurde da ich zum einen etwas anders gefahren bin und zum anderen unter dem Wagen nun alles im Schatten war,

 

Nicole

Du bist da aber sehr gut hoch gefahren .Ich wäre mehr am Rand geblieben und wie man sehen konnte lag dort bereits ein zertrümmerter Land Cruiser Spiegel und eine Funkgerät von welchen die das hier bereits versucht hatten.

Am Nachmittag erreichten wir den Well 5. Hier wollten wir die CSR eigentlich über die Carnavon Range =Range = Gebirge) verlassen. Doch das Gebiet wurde den Aborigines zurück gegeben und die hatten es für den Verkehr geschlossen

Wir fuhren deshalb zunächst bis zu dem nächsten Well, mit der Nummer 6 schlug dort unter den Eukalyptusbäumen, umgeben von zahlreichen Fliegen die sich besonders für uns interessierten, unser Nachtlager auf und überlegten ob wir trotzdem dort lang fahren sollten?

Arno

Ich glaube zwar nicht das irgendjemand zu jahreszeitbedingt auf der Carnavon Range anzutreffen ist, doch wir respektieren das. Wir saßen nun in der Hitze der Little Sandy Dessert hatten das übliche Lagerfeuer an brennen und sahen Blitze in der Ferne.

 

 

Nicole

das bedeutete das Hitze und Regen hier zeitgleich vorkommt.

Auf den weiteren Weg hoch bis zum Well 9 begegneten wir außer ein paar sehr scheuen Emus die vor uns Reißaus nahmen und einigen Kängurus niemanden. 40 km weiter würden die Sanddünen beginnen. Sollen wir noch bis dorthin fahren?

 

Arno

Während wir dieses dort beim Cappuccino trinken überlegten, kamen dunkle Wolken auf und erneut begann es zu regnen. Somit hatte sich die Frage erledigt, denn es wurde zu schlammig. Am Well 9 gab es eine 50 km lange Alternativpiste, sozusagen als Canning Stock Route Notausgang.

 

 

Nicole .

300 km hatten wir die CSR nun befahren, 100km mehr als geplant und es ging wieder zurück nach Wiluna. Am Wegesrand fanden wir wieder ein schönen Übernachtungsplatz mit tollem Sonnenuntergang.

 

Arno

Obwohl dir den Sonnenuntergang doch schon gesehen hatten verfärbte sich der Himmel plötzlich wieder rot. Das sah toll aus und ich rief Nicole. Was konnte das wohl für ein Wetterphänomen sein.

 

Nicole

Ich stieg auf die Motorhaube um besser in die Ferne gucken zu können. Jetzt wurde es deutlich. Das war ein Buschbrand, der sich ziemlich rasch ausbreitete und auf uns zu bewegte. Wir mussten alles zusammenpacken

Arno

Da Gewitterblitze zu sehen waren vermuten wir das ein Blitz diesen Waldbrand verursacht hatte.

 

Wir machten alles soweit klar so das ich nur auf den Fahrersitz muss und sofort losfahren konnte falls das Feuer uns erreichen würde.

icole

 

Von der Fluchtmaßnahme mussten wir letztendlich doch kein Gebrauch machen und am nächsten morgen schien die sonne wieder. Auf der parallel Piste sausten wir nun quasi wieder Wilna entgegen. Doch 300 km waren an einen Tag sowieso zu viel für uns. Wir legten einen kleinen Wanderstop am Sydney Hill ein und in der heißesten Zeit des Tages verbrachten wir an einer Wasserzapfstelle.

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Kommentare: 3
  • #1

    Gudrun (Montag, 07 November 2016 15:49)

    Tolle Erlebnisse und die Dia Schau genial mit Untertitel Daumen hoch :o)
    macht schön weiter so auch wenn mal was wiederholt werden muuuussssss ;o)

    Ganz Liebe Grüße

    Gudrun

  • #2

    Michael Jost (Montag, 07 November 2016 16:54)

    Sehr schön geschrieben und viele tolle Bilder. Vielen Dank für die Infos. Weiterhin gutes Vorankommen!

  • #3

    lura (Samstag, 19 November 2016 18:10)

    Schöner Bericht, tolle Fotos. Es bleibt spannend. Gute Reise weiterhin.