Eintrag Nr 10: 2017 - Northern Terretory

Die Regenzeit

 

 

 Im tropischen

Northern Terretory

I can see you!!!
I can see you!!!

Durch den Monsum

 

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Top End


Nicole

 

Wir verliesen Kununurra, - gesprochen wird das Kanannara - ,am Heiligabend ohne einen wirklichen Beschluss gefasst zu haben, wohin die Reise weiter gehen sollte. Da wir ein zurück nach Broome ausgeschlossen hatten, waren noch zwei Möglichkeiten offen.

Arno

Diese beiden Möglichkeiten bestanden allerdings aus entgegengesetzten Richtungen.

Entweder nach Norden, die 800 km Teerstraße nach Darwin folgen...

 

Nicole

... oder nach Süden, über die Duncan Road und die Talawana Road nach Alice Spring. Im Internet hatten wir jedoch gelesen, das aufgrund der Regenfälle in den vergangenen Tagen, die Duncan Road geschlossen war.

 

 


Arno

Wir bummelten also am 24.12.los. Denn bis jetzt hatten wir gehört, das es auf der Strecke nichts besonderes zu sehen gibt. „Da ist ja nichts“ heißt es immer und bis Darwin kann man deshalb in einen Tag fahren.

 

 

Nicole

Ich meinte das wir dafür mindestens 4 Tage benötigen werden. Denn desto länger wir in Australien sind, desto größer scheint Australien zu werden.

 

Wir begegneten jedoch nur Touristen, die aufgrund der Entfernung, irgendwie immer unter einen selbstgemachten Zeitdruck, ihres straffen Besichtigungsplan, unterwegs sind. Täglich viel fahren, 


viele Kilometer schaffen, um in 2 bis 3 Monaten, den gesamten Kontinent, wie ein Satellit zu umrunden

 

Arno

 

Merkwürdiger weise schaffen wir nicht einmal eine Planung wie wir dieses riesige Land in zwei mal 8 Monaten besichtigen könnten.


Nicole

Natürlich ist uns klar, dass den Meisten keine 16 Monate Reisezeit zu Verfügung steht. Aber warum nimmt man sich dann nicht vor nur einen Teil von Australien zu berreisen?

 

Das "Nichts" was wir auf dieser Strecke fanden bestand zum Beispiel aus phantastisch wirkenden Gesteinsformationen.

 

 

 

 

Arno

 

Ebenfalls in dem „Nichts“ machten wir einen Abstecher zu einem riesigen See. Der Lake Argyle der, in den 70er Jahren, mit einen kleinen Natursteindamm aufgestaut wurde. 


 

 

 

 

Und wir fanden so 10 bis 20 tausend Jahre alte Aborigine Felsmalereien, die eigentlich nirgends sonderlich erwähnt wurden.


Nicole

So erreichten wir, sehr langsam, die 50 km entfernte Grenze zum Northern Territorium. Nicht nur dass wir hier in einer anderen Zeitzone reisen und die Uhr um 1,5 Stunden vorstellen mussten...

 

Arno

 1,5 Stunden? Ich dachte die Zeitzonen sind nur in volle Stunden unterteilt,.

Nicole

..In Australien ist eben alles Anders. Hier, in dem 1,5 Stunden Zeitzonen Wechsel, sollte zudem auch eine Grenzkontrolle stattfinden. Doch zu Weihnachten war diese Grenze nicht besetzt, so das die Kontrolle nach verbotenen Obst und Gemüse ausblieben. Die Einfuhr dieser Lebensmittel von westaustralischen ins Northern Territorium war und ist verboten. Soweit ich verstand, sollte damit verhindert werden dass die Fruchtfliegen eingeschleppt würden.

 

 

Arno

Ich fragte mich allerdings ob diese Maßnahme erfolgreich ist. Insbesondere, alsich die vielen toten Kühe am Straßenrand liegen sah bzw deren unangenehmen

Verwesungsgeruch wahrnehmen konnte. Diese waren offensichtlich angefahren und verendeten dort. Aber gerade die toten Tiere lockten ja Massen von Fliegen an.

 

Nicole

Ob dieses Einfuhrverbot wirkt wissen wir nicht. Aber zurück zu unserer Strecke.

Die Duncan Road Abzweigung war nur wenige Kilometer hinter der Grenze und …

 


 

… Arno

und...

...zu unserer Überraschung war sie nicht geschlossen. Also freie Fahrt für uns.

 

 

Nicole

Die Straße war nass. Deshalb bestand die obere Schicht aus roten Matsch, durch den ich mehr schlingerte als fahren konnte. Außerdem zog da eine dunkle Regenwand auf uns zu.

 

Arno

„Lass uns umdrehen“, sagte ich und uns einen sicheren Übernachtungsplatz auf der Asphaltstraße suchen.

 


Nicole

Das war eine gute Entscheidung. Denn wir stellten uns auf einen Parkplatz, ganz dicht an der überdachten Sitzgelegenheit. Die dunklen Wolken kamen sehr schnell näher. Als wir gerade unsere Regenplane fertig auf gebaut hatten, goss es auch schon, wie aus Eimern.

 

Arno

Ganz schön doll der Regen

 

Nicole

 

Das dachte ich auch. Doch nach kurzer Zeit Starkregen, legte dieser abrupt noch mehr zu und verschlimmerte sich in Sintflutartiger Regen, Petrus gab sein Bestes.


Arno

Aber, das war noch lange nicht alles. Schlagartig wurde von Petrus die Stufe 3 des Regen eröffnet und es goss wie unter einem Wasserfall.

 

Nicole

 

Ja, wie unter den Niagara Wasserfall. Am nächsten morgen war der Monsumregen Spuck zu Ende. 

 

 

Bei der Zufahrt zu einem Nationalpark kamen wir nach etwa 4 bis 5 Kilometer zu einem Schild "Road Closed".

Dort mussten  wir wieder umdrehen.

Bei diesen Rückweg kamen die Räder zu nah an dem aufgeweichten Straßenrand und wurden vom Matsch quasi angesaugt.

Arno

Wir steckten fest. Trotz Allrad- und Vorderradsperren gab es kein Vor und kein Zurück mehr.

Mit Gummistiefeln stapften wir durch die klebrige Brühe und versuchten die Räder, mit dem Spaten frei zu bekommen, um die Kunstoffbretter darunter legen zu können.

 

Nicole

So sehr wir uns auch abmühten gelang uns das nicht. Immer wenn wir den Wagen mit den großen High Lift Wagenheber links hoch bockten, kam blöderweise, aufgrund der Schräglage, automatisch auch das rechte Rad mit hoch und der Toyota rutschte nach links weiter in den Matsch rein.

 

„Versuchen wir es mit der Seilwinde!“

Arno

Es gab aber keine Möglichkeit, diese irgendwo zu befestigen außer.....

 

Nicole

...Außer auf der rechten Seite an einem Baumstamm .

 

Arno

„Versuchten wir das.“ Wir wickelten das Seil von der Winde ab, banden es an den Baum und hofften das der Wagen ein Stück vorgezogen werde.

 

Nicole

Doch der bewegte sich nicht vorwärts, sondern.....

Arno

….. die Seilwinde war kräftig genug, das schwere Auto vorne seitwärts zu ziehen Die hohe Erdwulst, die sich dabei seitlich an den Vorderrädern bildete, schaufelten wir weg und nach gut 3 anstrengenden und schweißtreibenden Stunden stand der Wagen wieder auf festen Boden.

 

 


Nicole

Danach war auch wortlos entschieden, das wir nicht auf der Duncan Road fahren würden sondern die Nordroute zum Top End. Denn hier, im tropischen Sommer ist Monsum Zeit, bei der man mit dem Auto auf den asphaltierten Strecken bleibt.

 

Ein Touristenpaar, das zu diesem Zeitpunkt auf der Strecke nach Alice Spring mit dem Geländewagen stecken blieb, hatte sich zu Fuss aufgemacht und wurde nach 53 km Fußmarsch völlig dehydriert aufgefunden. Das hörten wir später in den 'Nachrichten.

 

 

Arno

Los laufen ist eigentlich eine schlecht Wahl, so das man immer gewarnt wird genau das nicht zu tun.

Wir waren ja zum Glück wieder frei gekommen .Aber irgendwie war das seitliche aus dem Schlamm heraus ziehen dem Wagen nicht so gut bekommen.

Das Lenkrad zitterte nun bei zunehmende Geschwindigkeit immer heftiger. Beim Blick aus dem Seitenfenster, während der Fahrt, konnte ich sehen das dass linke Vorderrad heftig unrund lief. So als drohte es beinahe abzufallen. Ich kontrollierte alles mögliche, doch konnte ich absolut nichts entdecken.

 

Erst viele Kilometer später fand ich die Ursache. Ein Steinchen hatte sich in den Achsschenkel verklemmt. Nachdem ich diese dort raus geholt hatte, war der Schaden behoben.


Nicole

„Wo werdet ihr Weihnachten verbringen“, fragte man uns als wir in Kunuurra waren.

„On the road“ war da meine Antwort.

So war es auch.

Wir wählten eine kleine abschüssige Nebenstraße, für die Nacht, an einem Fluss. Eigentlich standen wir auf steinigen Untergrund ganz gut. Aber, wir fürchteten das die bald kommenden Wassermassen des Monsum den Rückweg überfluten könnten.

 


 

 

 

 

 

Sicherheitshalber packten wir ,nach dem Abendessen, alles zusammen und fuhren ein Stück zurück, um die gefährdete Passage hinter uns zu lassen.

Auf dem festen Weg blieben wir am ersten Weihnachtstag stehen, so wie ich es voraus gesagt hatte.

 


Arno

 Ich weiß gar nicht ob ich das nochmal erwähnen muss. Aber es folgte wieder einmal eine sehr Regen reiche Nacht. An diesen Weihnachtsmorgen konnten wir kaum aus dem Auto aussteigen, da rundherum alles matschig aufgeweicht war. Draußen Frühstücken ging deshalb an diesem Platz nicht. Wir fuhren von dieser Dirt Road bis zur Asphaltierten ruhigen Hauptstraße und bauten einfach dort, am breitem Straßenrand, unser Frühstückstisch auf.


Nicole

Es war schon erstaunlich wie das viele Regenwasser die ganze Landschaft überflutete.

 

Grüne Wiesenteppiche standen voll gesogen unter den Wassermassen.


Arno

Katherine, eine Stadt mit gut 6 bis 7000 Einwohnern lag im weihnachtlichen Winterschlaf. Praktisch alles, außer einem einzigen Supermarkt, war geschlossen.

Von hier lagen nur noch 300 km Teerstarße bis Darwin vor uns.

 

Nicole

Eine Asphaltstraße namens Stuart Highway. Diesen verließen wir so oft es die Straßenverhältnisse zuließen. Erwartungsgemäß schafften wir so die Strecke nicht an einem Tag.

 

Die nächste regenreiche Nacht verbrachten wir einsam mitten im exotischen Wald an den Robin Wasserfall, in der nähe des Lichtfield Nationalparks.

Arno

 

Aber irgendwie konnten wir es nicht lassen und versuchten uns weiterhin an Nebenstraßen. Aber immer wurde uns bereits nach wenigen Kilometern deutlich gemacht, dass dieses nicht ging. Entweder zwangen uns Strassenüberflutungen zur Umkehr oder ein Fahrzeug steckte bereits vor uns fest.

Nicole

So wie z.B. der Geländewagen der Straßenkontrolle, der bereits im Matsch fest steckte. Sein Fahrer hatte den verzweifelten Bergungsversuch bereits erfolglos aufgegeben. Der High Lift Wagenheber und alles andere an Bergezeug hatte er im Dreck liegen gelassen und war anscheinend los gelaufen um bei den Häusern in der Nähe Hilfe zu hohlen.

An solchen Stellen brauchten wir nicht mehr versuchen hindurch zu kommen, sondern drehten wieder einmal um. Wenn wir auf den Hinweg schon Überschwemmungen überwunden hatten, mussten wir auf den Rückweg natürlich nochmals da durch. 


 

 

 

Das war dann immer ein besonders aufregendes Durchfahren, in der wir natürlich hätten stecken bleiben können.


 

 

Manchmal war der Untergrund auch asphaltiert so das wir aus Spaß  bei nur geringer tiefe das Wasser mal so richtig spritzen lassen konnten.


So erreichten wir am 5 Tag die hundertfünfzigtausend Einwohner Stadt Darwin im Top End des Notherrn Territorium.

 

Nicole

Wir mieteten eine Sturm und Regen sichere Unterkunft, wo wir auch den Jahreswechsel verbringen wollten, der ja hier 8,5 Stunden früher als in Deutschland statt fand.

 

Arno

Darwin befindet sich mitten im Krokodil Land. Da liegt es natürlich nahe, das es im Zentrum der Innenstadt besondere Attraktion der gefährlichen Reptilien stattfinden.. Das dortige Krokodil Aquarium bietet die Möglichkeit, in einem gläserne Käfig, gemeinsam mit den mehr als 5 Meter langen und 800 kg schweren Krokodilen zu schwimmen.  

Nicole

 

Die Tage in Darwin gingen schnell um und schon standen wir an der Silvesternacht an der Waterfront um das Feuerwerk zu sehen. Selbst knallen darf man hier nicht. Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken ist verboten und nach dem Feuerwerk endete die Musik und die Menschen strömten wieder nach Hause. 

 

 

 

An dieser Stelle wünschen wir euch allen ein

 

                                                Happy New Year

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Kommentare: 2
  • #1

    Michael Jost (Donnerstag, 05 Januar 2017 16:49)

    Hallo ihr Lieben
    So! ist das vernünftiger, den Krokodilen zu begegnen �

  • #2

    Michael Jost (Sonntag, 08 Januar 2017 15:35)

    Das Fragezeichen soll eigentlich ein zwinkender Smiley sein. Lässt sich mit dem Programm wohl nicht darstellen...