Eintrag Nr 13: Die Magie des großen  roten Stein

Wir warteten auf den Sonnenuntergang um den Welt grössten Stein zu fotografieren . 

Doch dann plötzlich verdunkelte sich der Himmel und vom Felsen flossen Sturzbäche wie eine Tränenflut.

 

Arno 

Für mich sah das weniger nach Tränen aus .als eher wie laufende Rotznasen.

 

Nicole

Rotznasen klingt aber nicht so nett. wie dem auch sei es war ein tolles Spektakel. 


Arno

Es gab eine Menge zu besichtigen rund um Alice Springs. 

 

Einige arbeiten am Auto standen an. Zwei Durchreisegenehmigungen mussten Organisiert werden. Diese wurden benötigt für die Überquerung nach Western Australien, über die kaum frequentierte Garry Junktion Road, die durch Aborigine Land führt.

und.........?

Wie war das,   mit den giftigen Tieren? 

Mich hatte es erwischt!

 

Meine Gelenke schmerzten und sämtliche Muskeln ebenfalls . Hatte ich die Nacht überstanden, war ich zudem  am nächsten morgen völlig steif. Das Fieber war dabei eher zweitrangig.Ich fühlte mich wie ein Flughund der zwischen zwei Stromleitung gekommen war.

Mich hatte wohl eine Giftspinne gebissen.

 

Nicole:

Giftspinne?

Das dachtest du zumindest zuerst. aber die Blut Ergebnisse beim Arzt sagten etwas Anderes. Vermutlich war es bloß eine kleine Mücke die zu dieser heftigen Symptomatik führte.. 

Arno

Das Mückenstiche jucken, war mit bereits bekannt. Aber das die kleinen Pickser  auch so heftige Muskel und Gelenkschmerzen verursachen konnten das ist schon unglaublich. Was es jedoch genau war konnte nicht abschließend geklärt werden. Aber ich musste das erstmal auskurieren.

 

Nicole:

Im Touristen Büro hieß es, dass wir zu einer ganz besonderen Zeit da seien. Denn das "Rote Zentrum" hatte sich nun in ein "grünes Zentrum " gewandelt. 

Die besondere Attraktion in Alice selbst, sei derzeit der Todd Fluss der mitten durch Alice Springs strömte. Das komme nur alle paar Jahre mal vor..

 

 

 

Arno

Eine älter Dame berichtet das es bestimmt schon 50 Jahre her sei, das hier soviel Wasser floss.

Das sah alles sehr schön aus. Hatte jedoch den Nachteil das es für uns nicht mehr so richtig weiter ging da zur Zeit sehr vieles gesperrt sei.


 

 

 

 

 

 

Zum Beispiel war eine der Hauptattraktionen der Kings River Canyon selbst zwar geöffnet. Es gab aber nur zwei Straßen die dort hin führten. Beide waren wegen Überflutung gesperrt. Das machte es natürlich unmöglich, in den geöffneten Kings Canyon zu kommen.

 

 

 

 


Nicole

Ach, wir finden ja immer noch eine Lücke.

 

 

 

Arno

 

 

Dieses war der Laparinda Drive, der in die West Mac Donnells Range führte. Diese Strasse war noch bis zum Hugh River geöffnet.

 

Nicole

Den Begriff Range hatten wir ja bereits einmal erklärt. Der bedeutet Gebirgszug.

 

 


Arno

Dank der Nähe zu Alice Springs, mit seinen sage und schreibe 35.000 Einwohnern, gab es auch Radioempfang.

 

Nicole

Die Sonne schien. Wir hatten die Arme lässig auf den Fensterrand der Tür gelegt und der Fahrtwind durchwühlte unsere Haare. Unsere Stimmung war großartig und wir fühlten uns wie „Easy Riders“ „Born to be wild“

 

 


 

 

 

 

Wir begegneten einer Gruppe Wildpferde und im Radio lief der bekannten Song der Gruppe „America“ der gerade super hier her passte:


 

1:                    Auf dem ersten Teil der Reise

                       betrachtete ich all das Leben 
                       Da gab es Pflanzen und Vögel und Felsen und noch mehr
                       Da gab es Sand und Hügel und Ringe

 

1:      On the first part of the journey 
         I was looking at all the life 
         There were plants and birds and rocks and things 
          There was sand and hills and rings 

 

 

 


2:               Das erste was ich traf, war eine Fliege die brummte
                  Und der Himmel ohne Wolken
                  Es war verdammt heiß und die Erde war trocken
                  Doch die Luft war von Geräuschen erfüllt

2;             The first thing I met was a fly with a buzz 
                And the sky with no clouds 
                The heat was hot and the ground was dry 
                 But the air was full of sound


 

 

3:

             Ich ritt durch die Wüste

     auf einem Pferd ohne Namen


             Es fühlte sich gut an,

             dem Regen zu entkommen


             In der Wüste kannst du dich nicht

             an deinen Namen erinnern

3:

            I've been through the desert

            on a horse with no name 


            It felt good to be

             out of the rain 


              In the desert

              you can remember your name 


4:

Nach zwei Tagen unter der Wüstensonne

rötete sich meine Haut
Nach drei Tagen in der Wüstenfreude

schaute ich auf ein Flußbett
Und die Geschichte, die es erzählte, vom fließenden Fluß

 

 

4:

After two days in the desert sun 
My skin began to turn red 
After three days in the desert fun 
I was looking at a river bed 
And the story it told of a river that flowed 


 

 

Arno

Ich glaube das Öl in den Stoßdämpfer begann zu kochen, als wir die raue Piste am Hugh 'River entlang fuhren. Doch bei den zahlreichen Wasserfurten, bekamen sie ja immer wieder eine Abkühlung.

 

 


Nicole

 

Mittlerweile hatte ich aufgehört zu zählen , wie oft wir durch den Fluss mussten. Doch es war bestimmt 20, recht Nasse, Durchquerungen.


 

 

Arno

Um die Tiefe und den Untergrund zu checken, lief ich erst mal durch das Wasser. Es war ja kein Kroko Gewässer mehr. Meist war es nur knietief und ich gab das OK Zeichen zur Durchfahrt.

 

 

 

 


Nicole

Sicherheitshalber stieg ich aus und legte an den Vorderrädern den Hebel für die die Front Sperren um. Zuerst waren mir diese Passagen nicht ganz geheuer. Doch umso mehr wir durchfuhren, wuchs sogar das Vergnügen, das ich dabei empfand, wenn der Land Cruiser souverän durch das Gewässer und den manchmal sandigen Boden zog.

 

 



Arno

 

 

Einige sandige Passagen stellten eine besondere Herausforderung an den Fahrer. Freigespühlte Baumwurzeln bildeten eine natürliche Treppe aus dem Flussbett.


Nicole

Eine tolle nicht touristisch erschlossene Strecke befuhren wir mal wieder. Oftmals legten wir nach wenigen Kilometern Besichtigungspausen ein. Dicke Eukalyptusbäume säumten den Flusslauf und spendeten den begehrten Schatten.

 

 


 

Arno

Schließlich endete der Weg. Weiter ging es nur noch zu Fuß über den 231 km langen Laparinda Wanderweg.

 

 


 

Nicole

Wir erwanderten jedoch nur Teilbereiche davon, denn das Thermometer hatte mittlerweile eine 4 vor der zweistelligen Zahl. Das machte es unglaublich anstrengend. Einmal ging es auf den Rand einer Schlucht bergauf. Laut dem Navi nur 300 Meter. Ich wollte erst nicht aber Du meintest das sei nicht so schwer.

 

 

 

 


Arno

 

Zähle nur 99 Schritte dann bist du an den ersten Knick.

 

Nicole

 

Diese Schritte Zählerei machten es wirklich ein bisschen einfacher, dort hoch zu kommen. Aber es kostete unglaublich viel Schweiß und ich trank eine ganze Flasche Wasser.

 

 

 

 


Arno

 

Aber es hat sich doch gelohnt die Aussicht dort oben zu genießen! - Oder?

 


 

 

Nicole

 

Jaja. Natürlich war das schon toll. 


Aber echt toll waren da die kleinen Seen oder Flüsse, die sich in den Schluchten gebildet hatten und sich nun phantastisch zum schwimmen eigneten.


Arno

Einen unseren Camp Plätzen wählten wir auf einen Aussichtspunkt

Wir blickten auf einen Felsen, der auch der Uluru sein konnte. War es aber nicht.

Es war der zerfallenen Kraterrand der vor 50 Millionen Jahren, bei einem Meteoriten Einschlag entstand.

 

 

 

 

Nicole

 

Wären da im Inneren dieses Krater nicht diese erklärende Schilder, hätte ich nicht bemerkt das wir in einem Krater waren.


 

Arno

Auf den Schildern stand leider noch eine traurige Geschichte. Hier gab es eine große Aborigine Siedlung. Eines Tages sind die Weißen Siedler gekommen und haben alle Männer Frauen und Kinder der großen Siedlung erschossen. Aus Respekt und aus Anstand vor den Toten soll man das Gebiet nicht mehr betreten. Aborigine die hier tausende von Jahren gewohnt hatten sind hier nicht mehr ansässig geworden.

 

 

 

 


 

Nicole

5 Tage lang erkundeten wir, bzw erwanderten wir, so ziemlich jeden Winkel in der Mc Donnells Range, bis wir erneut in Alice Springs ankamen, um dort noch mal die Einkaufsmöglichkeiten zu nutzen, bevor die Reise weiter ging, durch den nahem Owen Spring Park


Dieser fand jedoch kaum touristische Beachtung da man hier nur mit einem Allrad Fahrzeug herein durfte.

 

Arno

Mitten im Park stand sogar ein Warnschild das man die Untersetzung einschalten sollte und die Vorderradsperren.

 

Nicole

So ein Schild hatten wir bisher noch nie gesehen. Was mag da nun kommen? Wir bereiteten uns also auf übelste Piste vor.


Arno

Zu unseren erstaunen kam aber nichts dergleichen. Es reichte der normale Hinterradantrieb . Nur die Bodenfreiheit war erforderlich.

 

Nicole 

Erst kurz vor dem anderen Ende des Owen Parkes musste der Hugh River mal wieder durchfahren werden. Der war gut 60 cm tief und stellte damit die größte Herausforderung der Owen Strecke da.

da. Hier gab es schöne Übernachtungsplätze.

 

 


 

 

Nicole

Mir war das noch zu früh am Tage. Ich wollte noch weiter fahren zum Rainbow Valley.

Das Rainbow Valley beeindruckte mit sagenhaften Felsformationen , die weiß und rot waren.

Wir starten wieder ein Fotoshooting. 

 

 

 

 



 

Arno

Es war 42 Komma noch was Grad. Der heiße Wüstenwind der durch das geöffnete Seitenfenster blies, fühlte sich an als wolle er uns verbrennen.

Es war der 150 Reisetag als wir zum ersten mal einen Blick auf den Magischen Felsen warfen.

 

Nicole

Die Kehle war bei uns Dauer trocken. Selbst nachdem man einen halben Liter getrunken hatte kam ein paar Augenblicke später erneut dieses Durstgefühl zurück Dies schien irgendwie unser neuer Begleiter geworden zu sein.

Der weilen kämpfte unser Kühlschrank, um die Getränke auf die von uns gewünschte niedrige Temperatur zu bringen.

 

 


Arno

Dieser enorm große rote Stein begeisterte uns. Es gab natürlich außer uns auch noch jede menge anderer Touristen. Die Deutschsprachigen Besucher bezeichneten den Ayers Rock oftmals als Berg.

Doch wenn man diesen als Berg betrachtete ist das nicht wirklich eine Imposante Erscheinung.

 

 


Nicole

Der Uluru /Ayers ist eben kein Berg, sondern ein einziger extremer Steingigant.

 

 

Unsere Wanderung begann früh morgens um 8 Uhr und führte auf 10 km rund um den Stein. Am Parkplatz waren noch jede Menge Touristenbusse. Und entsprechend viele Menschen. Doch nach nur wenigen Kilometer waren wir nahezu alleine beim der Umrundung.


Arno

Am nächsten Tag durchwandern wir den Anderen großen Stein. Die „Olgas“. Benannt nach meiner Tante Annegret Olga, die einst mit ihre Strickliesel am Fuße des Rocks …....

 

Nicole

 

…..Ach Arno das klingt zwar ganz gut. Aber ist natürlich quatsch. Olga war irgendeine Europäische Königin, nach dem diese Steinformation benannt wurde. Die Aborigine kannten deine Tante Olga gar nicht, und nennen ihn Kata Tjuta. Das bedeutet etwas. Was weiß ich aber nicht mehr, aber kann man bestimmt in Google nachlesen.



Die  Olgas jedenfalls erscheinen als bizarre Steinformationen in der Gestalt gigantischer orientalischer Tempel oder seltsame Gipfel

Diese imposante Attraktion schien  so etwas wie eine heitere gelassene Ewigkeit vorzutäuschen, 

 

Arno

Für mich war es vielmehr ein

 ehrfurcht einflösendes Monument.


 

 Arno

3 mal übernachteten wir auf den freien Wild Camp in den Sanddünen mit einen großartigen Blick auf den 13 km entfernten roten Riesenstein.

Wir mussten zurück, in die Werkstatt, nach Alice. Denn aus der Hinterachse lief das Achsöl seitlich heraus. Ein Dichtungsring hatte sich wohl verabschiedet.

 

 

Nicole

Irgendwie nervte uns, das ständig etwas kaputt geht. Also Öl auffüllen und 500 km zurück in die Werkstatt. Hier stellte sich jedoch heraus, das die Wasserdurchfahrten  ihr Tribut forderten. Sämtliche Lager waren zerstört und noch so einiges mehr.

 

Wir blieben solange bis die Wolken wieder lila waren

Nun sind wir wieder auf den Rückweg nach Westaustralien. Es soll über die abgelegene Garry Junction Road gehen. 2000 km einsamste Piste liegen vor uns, bis wir wieder in eine Internetfähige Ortschaft kommen. 

Der Folge Bericht kommt daher  vermutlich Anfang März.

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Kommentare: 6
  • #1

    Manfred und Hilde Heinze (Dienstag, 14 Februar 2017 11:21)

    Echt irre, wenn man eure Berichte verfolgt. Ich bin wieder zu Hause, der Krebs an der Wange ist raus und auch die Fäden sind schon gezogen. Leider ist die Narbe länger als vermutet, weil doch mehr Krebs im Gewebe war, als ich angenommen hatte. Nun ja, jetzt muss alles erst mal heilen. Schreibt weiter so spannend, ich verfolge eure Zeilen täglich.
    Alles Liebe
    Manfred und Hilde

  • #2

    lura (Mittwoch, 15 Februar 2017 00:11)

    Hi, tolle Gegend, ihr findet ja wieder tolle Orte. Danke für den Bericht.
    Pflegt Euer Auto gut, es bringt Euch an diese schönen fast verwunschenen Stellen. Gute Reise weiter
    Gruß Bernd

  • #3

    Arno (Donnerstag, 16 Februar 2017 06:07)

    Hallo Hilde und Manfred!
    Es ist gut das du wieder Zuhause bist. Wir denken an dich .
    Bis bald

  • #4

    Nicole (Donnerstag, 16 Februar 2017 06:16)

    Ja, Bernd. Recht hast du. Wir sind selbst gespannt wie es weiter geht. Etwas Respekt vor der langen vor uns liegenden Strecke haben wir schon .

  • #5

    Iris und Maik (Freitag, 24 Februar 2017 00:57)

    Hallo Ihr beiden, tolle farbbrilliante Fotos! Ich habe mal nachgeschaut Nicole, Arno hat wirklich geschwindelt mit seiner Tante! :-)
    Kata Tjuṯa stammt aus der Sprache der Aborigines vom Stamm der Anangu: Kata steht für Kopf und Tjuta für viele; demzufolge bedeutet der Name viele Köpfe, was den Berg gut beschreibt. (Wikipedia)
    Aber wirklich wunderschöne Steine!
    Weiter eine gute Reise und viel Glück mit dem Wagen, Liebe Grüße Iris & Maik

  • #6

    Nicole (Sonntag, 26 Februar 2017 06:31)

    Hallo Maik und Iris!
    Toll das wikipedia auch in Marokko so gut funktioniert. Jetzt wissen wir auch die richtige Erklärung.